Einführung

Was ist agiles Lernen, wie funktioniert es, wer braucht es?

Hier finden Sie Antworten auf die Fragen, was agiles Lernen ist und ausmacht, wie agiles Sprintlernen funktioniert und warum agiles Sprintlernen eine ideale Ergänzung zu jedem modernen Bildungsportfolio ist.

  • Wer zum Stichwort »agiles Lernen« recherchiert findet dreierlei:

    1. Was wird gelernt: Zahlreiche Fort- und Weiterbildungen, die als Lernthema die Agilität haben, also z.B. agiles Projektmanagement oder agiles Führen vermitteln.
    2. Welches Lernen braucht es: Beiträge zur Trenddiskussion, das Bildungswesen stärker an agilen Prinzipien wie Flexibilität, Eigenverantwortung, Individualisierung, regelmäßigem Feedback, Reagieren auf Veränderung auszurichten sowie die dazu passenden Lernmethoden und technischen Lösungen einzusetzen.
    3. Wie wird gelernt: Beschreibungen von Lernformaten, die entweder gut zu agilen Abläufen und dem agilen Mindset passen oder die sich mit ihrem didaktischen Konzept explizit an agilen Praktiken ausrichten. Agiles Sprintlernen etwa orientiert sich mit seinem didaktischen Rahmenkonzept an agilen Praktiken und natürlich am Stand der Forschung zu gelingendem Lernen.

    Eine eindeutige Antwort gibt es also nicht, wenn sich auch langsam ein Schwerpunkt auf der Wie-Frage zeigt: Wie konkret kann ein Lernen ausgestaltet sein, das sich an einem agilen Mindset und an agilen Praktiken ausrichtet?

  • Eine Antwort darauf gibt die Trenddiskussion – oder auch ein Blick in die Unternehmen. Und hier zeigt sich: Die Arbeit hat sich massiv gewandelt. Sie hat heute nichts mehr von einer Jahrzehnte währenden Stabilität mit klaren Zuständigkeitsgrenzen und Erwartbarkeit von Leistungsabfragen, wie sie vorherrschten, als sich unser Bildungssystem herausschälte, auf dem wir heute immer noch aufbauen.

    Wir alle sind heute täglich neu gefordert, uns in einem komplexen Umfeld zurechtzufinden, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, eigenverantwortlich zu entscheiden und handeln, dabei Teamleistungen zu erbringen, mit Unsicherheiten umzugehen sowie Neuerungen rasch aufzunehmen und umzusetzen.

    Es braucht heute also neue Lernansätze, die ein Abbild unserer heutigen Arbeitswelt darstellen: Agile Lernformate versprechen genau dies.

  • Das eine »agile Lernformat« gibt es nicht und so manches bleibt unklar umrissen oder wird unter dem Label »agiles Lernen« gehandelt, um zum Beispiel eine Lernplattform besser zu vermarkten.

    Anders sieht es beim »agilen Sprintlernen« aus: Diese neue Lernform basiert auf einem didaktischen Rahmenmodell, das ausgehend vom Stand der Lernforschung entwickelt, in 19 Anwendungen umfassend evaluierend begleitet sowie einer Wirkungsanalyse unterzogen wurde. Wie das agile Sprintlernen funktioniert, zeigt der Erklärfilm.

     

  • Vier erfolgsentscheidende Lernkonzepte für nachhaltiges berufliches Lernen sind im agilen Lernablauf und den Lern- und Arbeitsaufgaben von agilem Sprintlernen fest verankert:

    1. Arbeitsprozessorientiertes Lernen erfolgt, indem arbeitsnah gelernt wird und die Aufgaben echte Herausforderungen aus dem Arbeitsalltag thematisieren. Dies erzeugt Erfahrungswissen zu komplexen Arbeitsherausforderungen.
    2. Situiertes, also sozial- und kontextbezogenes Lernen erfolgt, indem Lernen unmittelbar im Arbeitsumfeld stattfindet und die Aufgaben den Kontext mit einbeziehen. So wird auch das Hineinwachsen in Rollen und Binnenstrukturen gefördert.
    3. Reflexives Lernen ist direkt im Review und in der Retrospektive verankert, zudem leiten die Aufgaben zum Experimentieren und anschließenden Reflektieren an. So wird nachhaltiges Lernen gefördert.
    4. Selbstgesteuertes Lernen erfolgt im gesamten agilen Lernablauf, in der Planung, im Lernsprint, in Review und Retrospektive. Auch die Lernaufgaben werden eigenständig bearbeitet. Dies fördert Selbststeuerung und Eigenverantwortung sowohl im Lernen als auch in der Arbeit.

    Mit dem agilen Sprintlernen sammeln die Lernenden Erfahrungen an echten Herausforderungen und dennoch in einem geschützten Rahmen. So werden außergewöhnliche Lernerfolge erzielt und ein eigenständiges Arbeiten in einem herausfordernden Arbeitsumfeld vorbereitet

  • Moderne Bildungsportfolios bieten eine Auswahl aus letztlich genau drei bewährten Lernformen: 

    1. Formale Bildungsmaßnahmen, quasi aus dem Katalog,
    2. formale aber maßgeschneiderte Bildungsmaßnahmen, etwa Inhouse Schulungen,
    3. formalisiertes Learning-by-Doing, etwa beim Einlernen am Arbeitsplatz.

    Mit dem agilen Sprintlernen kommt eine neue, vierte Lernform hinzu, die es leistet, die bewährten Lernformen nach Bedarf zu ergänzen und in einem didaktischen Rahmen zusammenzuführen: 

    1. Beim agilen Sprintlernen handelt es sich um formale maßgeschneiderte Bildungsmaßnahmen, die mit den Lern- und Arbeitsaufgaben zu formalisiertem Learning-by-Doing anleiten und als Lernquelle nach Bedarf formale Maßnahmen (aus dem Katalog oder als Inhouse-Schulung), vorhandenes Lern- und Arbeitsmaterial oder auch Kolleginnen und Kollegen integrieren.

    So entstehen ungeahnte Möglichkeiten zur Kombination der bewährten Lernformen, für mehr Flexibilität und Dynamik im beruflichen Lernen und außergewöhnliche Lern-Erfolgs-Erlebnisse.

     

    agiles Sprintlernen Bildungsportfolio
  • Indem das agile Sprintlernen die bewährten Lernformen eines modernen Bildungsportfolios unter einem didaktischen Rahmenkonzept zusammenführt, bietet es die jeweiligen Vorteile – ohne die Nachteile. Agiles Sprintlernen ist:

    • Qualitätsgesichert wie formale Bildungsmaßnahmen: z.B. bezüglich der Inhalte, der Lernbegleitung und der Methoden,
    • Bedarfsgerecht und zielgerichtet wie Learning-by-Doing: weil das Lernen strikt an den Herausforderungen des Arbeitsalltags ausgerichtet ist und dabei auch den Kontext wie Stress, widersprüchliche Anforderungen u.ä. aufgreift und weil von Lernsprint zu Lernsprint die Zielerreichung neu überprüft wird,
    • Schnell, flexibel und aufwandsarm wie Learning-by-Doing: Learn- und Arbeitsaufgaben sind schneller formuliert und angepasst als umfassende Unterlagen zu formalen Maßnahmen,
    • Reproduzierbar wie formales Lernen: Ist ein agiles Sprintlern-Training einmal gelungen, lässt es sich leicht wiederholen,
    • Skalierbar in jeder Hinsicht: agiles Sprintlernen kann als sehr kleine Maßnahmen eine umfassende formale Schulung oder auch das Einlernen ergänzen – oder auch als umfassende Maßnahmen ganze Teams und Bereiche auf völlig neue Arbeitsaufgaben und Prozesse vorbereiten – oder mehrfach im Jahr immer wieder zum Einsatz kommen, um einzelne neue Mitarbeitende einzuarbeiten,
    • Anschlussfähig wie Learning-by-Doing: Technisch und organisatorisch lässt es sich leicht an den vorgefundenen Bedingungen ausrichten, wie Schichtarbeit oder eingeschränktem Zugang zu Rechnern oder Maschinen.
    • Nachweisliche Wirksamkeit und Akzeptanz: Zahlreiche begleitete Evaluationen zeigen, dass das agile Sprintlernen, wird es gemäß didaktischem Rahmenkonzept umgesetzt, wirksam ist im Sinne von Lernzielerreichung und dass es bei allen Beteiligten Akzeptanz findet.

    Dabei verhält es sich wie bei allen neuen Lern- und Arbeitsmethoden: Übung macht die erfolgreiche Sprintlernbegleitung.

  • Agiles Sprintlernen passt in jedes Bildungsportfolio und dennoch nicht zu jedem Unternehmen: Wenn die gelebte Unternehmens- und Lernkultur keine Eigenständigkeit zulässt, sollten Sie agiles Sprintlernen und generell agiles Lernen nicht anbieten.

    Agiles Sprintlernen lässt sich für nahezu jede Zielgruppe und auch für heterogene Lernteams nutzen, der Lernrahmen ist leicht anpassbar, was z.B. mehr Zeit für Planung und Review oder zusätzliche Lern- und Arbeitsaufgaben angeht, wenn das Vorwissen variiert.

    Agiles Sprintlernen hat sich für zahlreiche Themen bewährt, vom Arbeitsprozess- und Technikwissen, über Managementpraktiken, Rollenidentifikation, Wertefragen bis hin zur Stärkung der Selbstwirksamkeit (als Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten). Es empfiehlt sich jedoch nicht zum Erwerb einfachen funktionalen Wissens, wenn es z.B. darum geht, Arbeiten am Fließband nach Vorgabe zu erledigen.

  • Es mag sie geben, die Trainerinnen- und Trainertalente, die eine neue Lernform aus Schilderungen aufnehmen – und direkt erfolgreich umsetzen. Sie sind aber eher selten.

    Für alle anderen, die mehr Praxisanleitung oder auch noch Überzeugung brauchen, stellen wir im Rahmen von Global Upskill verschiedene Leistungsangebote bereit:

    • Vom kostenlosen, einstündigen online-Expert Talk
    • über den eintägigen Präsenz-Erlebnisworkshop Deep Dive,
    • den zeit- und kostenintensiveren Pilotierungsworkshop
    • oder die Fortbildung zur zertifizierten Sprintlernbegleitung
    • bis zu ausgewählten Fortbildungen zu Trendthemen wie dem Digitalen Lotsen.
    • Auf Nachfrage bedienen wir gern auch Ihren aktuellen Lernbedarf.

    Mehr Informationen finden Sie hier.